Nahe Zeitung vom Mittwoch, 17. August 2005, Seite 20
Fest erinnerte an alte Zeiten
Rund um den neuen Brunnen in Mettweiler wurde ausgelassen gefeiert
METTWEILER. Zum Jubiläum gab es einen neuen Brunnen: Vor 25 Jahren löste eine neue Brunnenkonstruktion, die im Rahmen der Neugestaltung des Dorfplatzes gemauert wurde, den ausgedienten "Blechkump" im Mettweilerer Dorfmittelpunkt ab. Seitdem feiert man dort einmal im Jahr ein ausgelassenes Brunnenfest. "Das erste Fest diente eigentlich der Einweihung des neuen Brunnens, war aber so erfolgreich, dass man es fortsetzte", erzählt Günter Kneller. Der heutige Wehrführer war schon vor 25 Jahren mit von der Partie: "Zu den Klängen eines Schifferklaviers wurde damals auf der Straße gesungen und getanzt." Zwei Frauen sollen damals spontan ins kühle Nass gesprungen sein. Nun wurde das inzwischen brüchig gewordene Mauerwerk durch ein Metallbecken ersetzt. An alte Zeiten zurück erinnert fühlt sich Kneller nach der 25. Auflage der Fete.
"Straßenfestcharakter" bescheinigt Ortsbürgermeister Kurt Weingarth der Jubiläumsfeier. Am Samstagabend wurde an der neu gestalteten Quelle ausgelassen gesungen und getanzt. Nach einem Gottesdienst im Festzelt mit Pfarrerin z.A. Kerstin Tonn machte die Jagdhornbläsergruppe der Hegeringe Baumholder und Berschweiler das Publikum warm.
Schützen machten Lärm
Lärm machten die Thallichtenberger Böllerschützen: Die Schwarzpulverschießvorführungen mit alten Flinten kamen bei den 200 Besuchern gut an. Während die Musikgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Mettweiler, "Blaue Jungs", mit altem deutschen Liedgut aufwartete, bediente sich Alleinunterhalter Carsten Weingarth zu späterer Stunde einer abwechslungsreichen Auswahl aus der Unterhaltungsmusik.
Als Highlight bezeichnet Weingarth den Auftritt der Mandolinengruppe St. Julian Gumbsweiler: "Das war etwas ganz Besonderes." Auf Grund der hervorragenden Resonanz kann sich der Ortschef vorstellen, ein Konzert mit der Streichergruppe im Gemeinschaftshaus zu organisieren. Am Sonntag bereiteten heftige Regenergüsse dem Straßenfest allerdings einen jähen Abbruch. "Bei dem Versuch aufzuräumen wurden wir am Sonntagmorgen so vom Regen überrascht, dass wir beschlossen, das Fest ins Gemeinschaftshaus zu verlegen", berichtet der Bürgermeister. So konnten Grenzlandmusikanten, "Blaue Jungs", Musikverein Idar-Oberstein und Carsten Weingarth ihre musikalischen Talente zwar nicht vor reizvoller Kulisse, aber dafür im Trockenen unter Beweis stellen. Mehr als 100 Gäste lauschten ihren Darbietungen.
Nach der Installation des 4200 Euro teureren Stahlbrunnens - Brunnenfesterlöse und eine Spende von Volkmar Pees aus dem Bürgermeistertopf haben die Investition ermöglicht - möchte der Ortsbürgermeister den Dorfplatz weiter aufwerten: "Ich kann mir vorstellen, dass die Gemeinde bei Verhandlungsbereitschaft des Besitzers bald eines der anliegenden Gartengrundstücke kauft." Eine Entzerrung des Festes und ein größeres Parkplatzangebot wären laut Weingarth die Vorteile. (mw)